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Viel Papierkram und afrikanische Effizienz

25. und 26.9.2016
Ein Tag Papierkram und nichts erreicht! Manchmal ist es einfach frustrierend: Heute Morgen sind wir – wie mit dem Manager des German Guesthouse ausgemacht – um 9 Uhr abfahrtsbereit. Wir wollen zur ägyptischen Botschaft, um unsere Visa für Ägypten zu beantragen, dafür müssen wir aber erst Passfotos machen und außerdem brauchen wir eine sudanesische SIM-Karte.

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Heiß, heißer Karthoum


Es ist heiß. Selbst über Nacht haben wir noch 35 Grad und im Dachzelt und es ist kaum auszuhalten – ganz zu schweigen von Silas Schlafplatz im Alkoven! Die Kinder krabbeln mit vom Schlafmangel geröteten Augen aus ihren Betten. Die Armen, aber daran werden wir uns ab jetzt gewöhnen müssen. Immerhin gibt es hier den Pool, und heute machen wir einen ganz gechillten Tag nach der ganzen Fahrerei.
Das Frühstück des Hotels ist etwas karg, es gibt leckeres Fladenbrot, dazu Schafskäse, Oliven, Butter und Ananasmarmelade, außerdem Cornflakes. Leider ist die Milch aus, auch das Brot reicht nicht für alle, aber heute ist Samstag und das bedeutet Wochenende im islamischen Sudan. Erst morgen kann man hier wieder einkaufen. Es besteht also Hoffnung …

Wir holen ein bisschen Schule nach an diesem Vormittag, denn obwohl die Kinder sehr, sehr tapfer waren und während der vielen Fahrtage so gut es geht gelernt haben, müssen wir ein bisschen aufholen. Wir setzen uns also in den einzigen Raum mit Ventilator und klemmen uns hinter die Bücher. Allerdings nicht allzu lang, denn die Kinder leisten hier wirklich mehr als wir von ihnen erwarten können. Sie haben die Fahrtage klaglos überstanden, lassen die Hitze und die Kälte über sich ergehen und freuen sich nun über den Pool. Gestern Abend war es eine Freude, die drei beim gemeinsamen Spielen zu beobachten. Bis in den späten Abend tobten sie zusammen durchs Wasser, kein Streit, keine Missstimmung, vergessen die Mühsal der vergangenen Tage! Sie sind einfach spitze, auch das muss hier mal gesagt sein!!

Auf dem Weg nach Karthoum

Rückblick vom 23.9.2016
Wir machen uns um 9 Uhr auf den Weg. Es ist immer noch sehr schwül, das Thermometer klettert auf über 30 Grad. Bis Karthoum sind es knappe 500 km, wir wollen versuchen, den ganzen Weg am heutigen Tag zu schaffen. Also brausen wir los. Bis Gedaref ist die Straße noch mit Schlaglöchern übersäht, dann biegen wir nach Nordwesten ab, und sie wird merklich besser. Nur die unzähligen Polizeikontrollen und Checkpoints bremsen uns, sie sind jedoch meist sehr freundlich und wollen nichts von uns. Einmal müssen wir Roadtoll zahlen, sie kostet bis Karthoum um die 8 Euro. Auch nicht gerade ein Schnäppchen.

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Froh, im Sudan zu sein!

Rückblick vom 22.9.2016
Wer hätte gedacht, dass wir einmal froh sein würden, im Sudan zu sein??
Ja, aber es stimmt: Als wir am Donnerstagnachmittag den Grenzposten Metema überqueren, sind wir heilfroh – erstens, dass wir von den ganzen Unruhen und Demonstrationen in Äthiopien eigentlich nichts mitbekommen haben (Aber es reicht schon, wenn wir in jedem Ort, durch den wir fahren, Leute mit einer Knarre über der Schulter herumlaufen sehen….) und zweitens, dass wir die Menschenmassen los sind …

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Elende Armut im Garten Eden

Rückblick vom 21.9.2016
Am heutigen Morgen brechen wir noch früher auf: 5 Uhr geht der Wecker, 5.30 Uhr sind wir „on the road“. Es ist noch dunkel, die Straße ist feucht, denn es hat nachts wieder geregnet. Die Kinder werden gar nicht richtig wach, Mio lassen wir einfach im Alkoven schlafen, Silas und Juli legen sich hinten auf die umgebaute Sitzecke. Jochen und ich brausen dem Morgen entgegen. Erstaunlich, dass schon Menschen unterwegs sind – im Dunkeln und teilweise mit Eselskarren oder mit Heuballen auf dem Kopf. Wo die wohl hingehen?

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Längster Fahrtag in ganz Afrika

Der heutige Tag ist schnell erzählt: Der Wecker klingelt um halb sechs, sechs Uhr ist Abfahrt (ohne Frühstück), und dann heißt es fahren, fahren, fahren. Zunächst aus Addis raus, das dauert ca. eine halbe Stunde. Dann führt uns die Straße auf 2800m Höhe und wir fahren durch grünstes äthiopisches Hochland. Die Straße ist geteert und in einem akzeptablen Zustand. Trotzdem kommen wir auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von gerade mal 40 km/h. Es sind einfach wahnsinnig viele Menschen und Tiere auf der Straße, dazu kommen noch die Speedbumps ….

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Letzter Tag in Addis

Da unser Onkel noch nicht so richtig läuft, wir noch unsere Gasflaschen auffüllen müssen und auch in Ruhe Schule machen wollen, bleiben wir noch einen Tag in Wim´s Holland House. Als erste Aktion nach dem Frühstück machen wir einen Startversuch von Onkel Deutz – und es klappt! Er öttelt und schnauft zwar ein bisschen, springt aber an. Auch hier gibt es einen Mechaniker, einen Holländer namens Ron, der seit einigen Jahren mit einer äthiopischen Frau in Addis lebt, und er hilft uns bei der Fehlerdiagnose. Auf sein Anraten hin kauft Jochen eine neue Entlüftungspumpe bei einem Boschdienst in Addis. Sie ist schnell eingebaut und nun scheint der Onkel wieder ohne Probleme anzuspringen. Zum Glück! Wir hoffen, dass wir jetzt keine Werkstatt mehr brauchen in der nächsten Zeit!
Die Gasflaschen nimmt ein Arbeiter von Ron mitsamt 1000 Birr (40 Euro) mit. Er wird sie zu einer Auffüllstation bringen. Hoffentlich sehen wir die wieder …

Am Mittag schüttet es schon wieder was das Zeug hält. Zum Glück habe ich es rechtzeitig kommen sehen und die Dachzelte heruntergekurbelt bzw. die Wäsche reingeholt. Ich habe keine Lust mehr auf Regen …
Wir essen eine Kleinigkeit in Wim´s Holland Haus, dann spielen die Kinder „Mensch ärgere dich nicht“, „Rummy“ und „Arschloch“.

Morgen geht es wieder weiter in Richtung Bahir Dar und Lake Tana. Wir werden in aller Frühe aufbrechen, sodass wir möglichst weit kommen.

Koptische Weckgesänge

Rückblick vom 17. und 18.9.2016
An diesem Morgen werden wir von einem koptischen Leiergesang geweckt, der durch die Lautsprecher der Kirche schallt. Und das um sechs Uhr! Als wir aus dem Fenster lugen, bietet sich uns ein ungewöhnliches Bild: Wir sind umringt von in weiße Gewänder gehüllte Gläubige! Sie alle stehen mit dem Gesicht zur Kirche, haben ein kleines Gebetsbuch in der Hand und beten. Dazu hören sie den Priester über den Lautsprecher – pausenlos … Wasser scheint auch eine wichtige Rolle zu spielen, denn alle haben einen Becher in der Hand und trinken ab und zu einen Schluck. Was für ein komisches Gefühl, dass das auch alles Christen sind – sie scheinen so weit entfernt zu sein von unserer „westlichen“ Art, diesen Glauben auszuüben.

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Silas Blog: Mein 13. Geburtstag

Rückblick vom 11.9.2016:
An meinem 13. Geburtstag waren wir etwa 150km nach der äthiopischen Grenze im Nirgendwo. Wir hatten beschlossen an meinem Geburtstag zu einem Campingplatz an einem See zu fahren, der allerdings noch ca. 250km entfernt von unserem Übernachtungsplatz war. Ich war trotzdem furchtbar aufgeregt am Abend davor. Als ich am Morgen erwachte, sah ich zuerst nichts, denn ich hatte extra meine grüne Decke vor mein Bett gehängt.

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Auf nach Addis Abeba

Rückblick vom 16.9.2016
Wir stehen früh auf und fahren ohne Schule los, denn wir sind um 14 Uhr in einer Seitenstraße des Internationalen Flughafens in Addis mit Daniel verabredet. Woher kennen wir Daniel? Ja, das ist einer dieser Zufälle dieser Reise und ein Verdienst der neuen Medien, die wir zunehmend zu schätzen lernen … Als wir in Swasiland die Familie Stahl aus Deutschland trafen, die uns zum ersten Mal davon berichtete, dass es wirklich möglich ist die westafrikanische Küste als Familie komplett zu bereisen, öffnete diese uns auch die Augen, welche Facebookgruppen es für Afrika- bzw. Weltreisende gibt und welche Möglichkeiten des Austausches, der Vernetzung und der gegenseitigen Unterstützung diese bieten. Und sie vernetzten uns auch mit Menschen, die sie über viele Ecken in Äthiopien „kennen“. Ja, und so sind wir zu Daniel gekommen. Er ist Deutsch-Äthiopier, geboren in Äthiopien, aufgewachsen in Deutschland mit einem deutschen Vater und einer äthiopischen Mutter, jetzt seit vier Jahren wieder in Äthiopien und hier verheiratet, zwei kleine Kinder. Er hat uns netterweise zu sich nach Hause eingeladen, und das ist natürlich für uns eine super Möglichkeit, mit jemandem zu sprechen, der beide Kulturen kennt – die deutsche und die äthiopische.

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