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Montagu – auf der Route 62 zur Gardenroute

Ja, der Abschied am Ostermontag fiel uns allen schwer! Vorher mussten wir aber noch „kurz“ Wäsche waschen und trocknen, Ställe putzen und die Halterung für unsere 4 neuen Trinkwasserkanister fertig stellen und montieren. Das alles dauerte seine Zeit und wir kamen erst am Spätnachmittag los. Es flossen auf allen Seiten Tränen, denn es war doch eine lange Zeit, die wir miteinander verbracht haben. Juli wird ihre Pferde sehr vermissen, Mio ihren kleinen Lieblingshund Nougy und wir alle diese herzlichen und offenen Menschen. Weniger vermissen werden wir die abendlichen Spülsessions und die vielen Reparatur- und Putzarbeiten, die uns manchmal etwas sinnlos vorkamen …
Wir schafften es nur einige Kilometer weit bis Paarl, aber das einzige Ziel des Tages war erreicht: Loskommen.

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Juli´s Blog: Reitturnier in Fat Pony

Am Sonntag vor Ostern gab es ein Reitturnier auf Fat Pony. Ich durfte als einzige von unserer Familie mitreiten. Mein Pferd hieß Rocky. Er ist ein bisschen faul, aber wenn man ihn richtig reitet, dann ist er richtig gut. Bei dem Turnier lagen die Stangen erst auf dem Boden und dann wurden sie immer erhöht. Hinter der Arena gab es einen Abreiteplatz, dort konnte man die Pferde warmreiten. Ich schaffte es bis zur vierten Runde, da waren die Hürden ungefähr oberschenkelhoch. Rocky liebt es zu springen. Desiree, unsere Reitlehrerin, brachte mir das bei. Davor bin ich noch nie gesprungen. Das war cool!

Morgen heißt es Abschied nehmen!

Auch hier in Südafrika kann es an Ostern Aprilwetter geben und regnen – nur der Schnee hat noch gefehlt! Gefühlt war es kalt genug! Heute Morgen jedenfalls schüttete es in Strömen, da war an Ostereier suchen erstmal nicht zu denken! Anstatt sich nochmals ins Bett zu kuscheln, mussten wir allerdings um 7 Uhr raus und die Pferde versorgen. Sonntags kommt nämlich der Stallarbeiter nicht. Also, erst Ställe, dann Dusche, dann Osterfrühstück und inzwischen zeigt sich auch die Sonne wieder und wir können dann doch noch draußen die Ostereier suchen. Die Kinder waren froh, dass der Osterhase auch hier in Südafrika etwas versteckt hat!

Heute Abend gab es dann südafrikanisches Braai – das wird hier sehr zelebriert: direkt nach dem Frühstück wird das Holzfeuer angezündet und den ganzen Tag gefüttert. (Ich glaube ja, das ist nur eine Ausrede, damit der Griller schon morgens sein erstes Bier aufmachen kann!). Zum Grillen waren die angestellte Reitlehrerin mit ihrem Freund und noch ein paar weitere Gäste geladen. Es gab „German Potato Salad“, zusammen mit gegrillter Sweet Potato und gegrilltem Butternut (eine Art Kürbis). Dazu Fleisch in Hülle und Fülle und selbstgebackenes Brot. Wunderbar!

Und morgen heißt es Abschied nehmen! Das wird nicht einfach werden, es werden jede Menge Tränen fließen! Wir melden uns wieder von unterwegs!

Bald geht es weiter!

Die Magen-Darm-Geschichte haben Mio und ich überstanden und weitergegeben: Juli, Lorna (die Besitzerin von Fatpony), Desiree (die Reitlehrerin), Silas und bestimmt das ein oder andere Kind vom Ponycamp haben die Sache in den letzten Tagen weitergetragen – wir waren also ziemlich freizügig. Was soll man da machen?

Von Dienstag bis Donnerstag war hier Ponycamp – ein Reiterferienlager für Kinder. Es waren nur fünf Kinder im Camp – und Juli war auch mit dabei. Das heißt, sie hat mir den anderen zusammen im Schlafsaal übernachtet und das ganze Programm als Teilnehmerin mitgemacht. Schön zu sehen, wie sie im Englisch dazugelernt hat! Mio und Silas wollten nicht mitmachen, obwohl Mio dann im Nachhinein meinte, sie wäre doch gern dabei gewesen.

Jochen und ich haben derweil mit Silas und Mio hier weiter bei der Arbeit mitgeholfen. Inzwischen kommen wir uns aber immer mehr wie Sisyphus vor, denn kaum ist man mit der einen Reparatur fertig, kaum hat man den Garten wieder einmal auf Vordermann gebracht, ist schon das nächste kaputt bzw. der Garten durch den ständigen Wind schon wieder voller Stroh. Hier scheint nichts wirklich auf Dauer angelegt zu sein. Also fängt man immer wieder von vorn an. Ich bin allerdings überzeugt, dass Jochens Reparaturen das Haus hier überdauern werden …. Deutsche Wertarbeit!

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Einfach saukalt: Wanderung auf den Tafelberg

Vorgestern haben wir das nächste Touristenhighlight Kapstadts in Angriff genommen: den Tafelberg. Leider fühlten Mio und ich uns seit 2 Tagen nicht besonders wohl: Durchfall, Spucken, etc. Naja, aber irgendwann musste es ja besser werden, oder? Also auf zum Tafelberg – und zwar mit Onkel Deutz. Schön, ihn endlich einmal wieder zu bewegen und mit der ganzen Familie unterwegs zu sein!
Wir mussten sehr weit unterhalb der Gondelstation parken, da der Montag hier in Südafrika Feiertag ist und entsprechend viel los war am Tafelberg.

Also, eine Stunde Zustieg bis zum tatsächlichen Einstieg in den Aufstieg. Wir nahmen die Route „Plattekloof“, eine 2-stündiger Tour, die fast nur aus großen Stufen besteht. Für Mio mit ihrem flauem Magen eine echte Tortur, für mich auch unerwartet anstrengend und für den Rest der Familie machbar, aber saukalt! Vor allem im letzten Drittel pfiff der Wind durch unsere Fleecejacken, so dass wir innerhalb kürzester Zeit total durchgefroren waren. Aber echter Schwabe kennt kein Erbarmen! Oben ein halbwegs windgeschütztes Eckchen gesucht, Vesper ausgepackt und schlotternd gegessen!
Danach war es uns nach Aufwärmen – also haben wir doch noch das Cafe on Top of the mountain geentert und uns eine heiße Schokolade und einen Kaffee gegönnt. Der Familienrat beschloss dann mit einer Gegenstimme (ratet mal wer?), die Gondel wieder hinab zu nehmen. Geht ja eigentlich gar nicht – aber aufgrund der besonderen Umstände muss ich zugeben, nachvollziehbar.
Und die Aussicht?? Grandios!! (Wenn wir sie mehr hätten genießen können!)

Am Abend und am nächsten Tag waren Mio und ich ausgeschaltet – die Magen-Darm-Grippe zollte doch nochmals ihren Tribut. Naja, schön war´s trotzdem!

Zur gesellschaftlichen Situation in Südafrika – und mehr

Nun leben wir schon seit fast zwei Wochen hier im Großraum Kapstadt. Die Zeit verfliegt, und wir müssen uns immer wieder mal ins Bewusstsein rufen, was wir hier gerade erleben und wo wir sind. Dadurch, dass hier fast so etwas wie Alltag eingekehrt ist, gerät das ab und zu in Vergessenheit.

Wir bekommen manchmal Mails, in denen wir Nachfragen zu dem ein oder anderen Bericht erhalten, und nun möchte ich die Chance nutzen, einige dieser Fragen zu beantworten:

Wie ist unsere Meinung zu Robben Island?

Ich wollte unbedingt den Trip nach Robben Island machen, weil ich finde, dass das ein Teil der Geschichte dieses Landes ist und weil es meiner Meinung nach auch für die Kinder wichtig ist, sich mit dem Thema Apartheid auseinanderzusetzen. Außerdem war ich vor langer Zeit einmal auf Alcatraz und habe davon noch sehr bleibende Eindrücke.

Wenn wir im Voraus gewusst hätten, wie viel Zeit (und Geld) und dieser Ausflug kosten würde und wie wenig man tatsächlich sieht bzw. mitbekommt, hätten wir es wahrscheinlich nicht gemacht, sondern wären lieber in das Museum zur Apartheid gegangen. Denn im Endeffekt hat es uns einen kompletten Tag gekostet: erst einmal mussten wir 2 Stunden bis zur nächsten Tour warten und dann nochmal mehr als eine Stunde in der Schlange stehen, weil das Schiff Verspätung hatte. Und das, um ein 2-stündige Führung über eine Insel zu erhalten, auf der es außer ein paar Gebäuden nicht viel zu sehen gibt. Die erste Stunde auf der Insel war noch recht interessant: es war eine Busrundfahrt mit einem jungen, sehr engagierten und gebildeten Führer, der uns einiges zur Geschichte der Insel und seinen eigenen Erfahrungen aus den letzten Jahren der Apartheid erzählte. Leider gab es die Erklärungen nur auf Englisch, so dass Jochen und ich für die Kinder simultan übersetzen mussten, was nicht immer ganz einfach war.

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Ein Tag in Kapstadt Downtown

Die An- und Abreise ist schon ein Kapitel für sich. Wegen des großen Verkehrsaufkommens (und weil wir unseren Onkel Deutz nicht bewegen wollten), entschieden wir uns für den Zug. Eigentlich wollten wir schon früh da sein, denn Lorna und Allan zufolge sollten wir auf jeden Fall vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück sein. Aber daraus wurde nichts. Morgens ging es Rocky – „Juli´s Pony“ -nicht gut. Da war die Sorge natürlich groß und wir konnten es nicht einfach allein lassen. Schließlich sah es ganz gut aus und wir konnten los. Nein! „Ich bin noch nicht eingecremt!“, „Welche Schuhe soll ich anziehen?“, „Mama, soll ich meinen Foto mitnehmen?“, „Ich muss nochmal!“, „Ich habe meine Sonnenbrille vergessen!“, „Hast du schon die Handynummer von Lorna?“, …. Naja, so gegen 9 Uhr waren wir endlich abmarschbereit. Und das ohne Schule wohlgemerkt.

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Juli´s Blog: Ein Tag im FatPony-Ridingcenter

Morgens um 6 Uhr stehe ich auf und versorge die Pferde. Nun kann ich reiten oder frühstücken. Danach machen wir Schule. Die Schule geht von 8 Uhr bis 11 Uhr. Jetzt haben wir zwei Stunden frei bis zum Mittagessen. Das Mittagessen verläuft meistens mit Ulli, es gibt Müsli oder Brot und natürlich Tomaten mit Zwiebeln. Nun dürfen Silas, Mio und ich reiten. Mein Pferd heißt Rocky und es ist sehr faul. Aber es kann supertoll springen. Nach der Reitstunde haben wir gestern Satteldecken gewaschen und den Pferden Wasser und Futter gegeben. Jetzt können wir im Stall helfen. Das macht mir Spaß.

Abends kocht oder grillt Munir, meistens ziemlich scharf! Manchmal dürfen wir ein Eis haben, doch gerade können wir das Eis nur trinken, denn der Strom ist ausgefallen.

Leben mit Lorna und Allan im Großraum Kapstadt

Ich habe mir lange überlegt, wie wohl der Titel dieses Beitrags heißen soll …
„Leben in Kapstadt“ passt nicht, weil wir nicht in der Stadt sind und auch noch kaum von diesem Gelände heruntergekommen sind. „Leben im Backpacker“ passt nicht, weil es kein klassischer Backpacker ist.
„Leben mit Lorna und Allan“ ist ein guter Titel, weil ich glaube, dass wir hier auf sehr interessante und offene Menschen gestoßen sind und Lorna Dreh- und Angelpunkt für alles ist, was hier geschieht.

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