NiedereschachWie ist es wohl, wenn man nach einem knappen Jahr (fast) zuhause ankommt? Wie wird alles aussehen? Wie werden die vertrauten Menschen reagieren?  Wir werden wir uns fühlen? … Ja, diese Fragen rumoren in unseren Köpfen und Bäuchen, als wir uns am Dienstag auf den Weg zu Oma und Opa nach Niedereschach machen. Die beiden konnten uns während unserer Reise nicht besuchen, denn der Opa wird demnächst 90 Jahre alt, die Oma ist noch etwas jünger. Aber beide sind zum Glück noch gesund und wohlauf, so dass sie unsere Reise im Internet verfolgen konnten. Opa – als alter Feuerwehrmann und Magirus Deutz Fahrer – hat mitgefiebert, wenn der Onkel Deutz mal wieder in der Werkstatt war, die Oma hat sich über die Bilder von ihren Enkelkindern gefreut – und beide waren erleichtert, als wir endlich in Italien gelandet sind … Unser Besuch bei ihnen ist nun die letzte Station vor unserer Heimat.

Von der Afrikareise ist es ein Abschied auf Raten, und das ist gut so: erst drei Wochen Italien, danach ein bisschen Österreich und erste Freunde, dann ein kurzer Stopp im geliebten Allgäu und nun die Großeltern.
Soll das nun unsere letzte Nacht im Onkel gewesen sein? Unser letztes Frühstück? Wir können es gar nicht so recht glauben!! Am Vormittag nehmen wir uns nochmals Zeit zum gemeinsamen Rückblick. Bis wir so richtig in die Tiefe kommen, dauert es. Und wir genießen es, diese Zeit zu haben! An einer Zusammenfassung bzw. an einem Resumee arbeite ich noch …

Wir fahren am Bodensee entlang, zum Mittagessen holen wir uns einen richtig echten leckeren Leberkäswecken im Laugenbrötchen (ich hoffe, jeder weiß, was das ist …) und dann sind wir auch schon da! Ich glaube noch aufgeregter als wir sind Oma und Opa. Wir werden sehnsüchtig erwartet – sogar die Presse haben sie informiert! Die Kinder sind auch ganz aus dem Häuschen, und Mio ist die erste, die die Treppe des kleinen Häuschens hinaufstürmt: „Opa, Opa!“ und „Oma, wir sind wieder da!“, ruft es. Und dann liegen wir uns in den Armen. Ich glaube, die ein oder andere heimliche Träne ist fließt.

Die beiden haben sich richtig Mühe gegeben, es gibt sogar ein Willkommensschild und außerdem einen leckeren Kaffee mit Hefezopf und Brötchen. Und wenn es so viel zu erzählen gibt, weiß man manchmal gar nicht wo man anfangen soll. Außerdem müssen Oma und Opa auch erst einmal loswerden, was sich in Niedereschach so ereignet hat. Ja, und das war eigentlich gar nicht so viel. Überhaupt ist es nach der ersten Aufregung fast schon wieder ganz normal, hier zu sein. Alles ist – natürlich – beim Alten geblieben. Für die anderen ist ein einfach ein Jahr vergangen wie so viele andere, für uns war es ein einmaliges Abenteuer.

Die Kinder verziehen sich allsbald ins obere Stockwerk: im Dachboden von Oma und Opa (auf der „Bühne“) gibt es jede Menge Schätze zu entdecken. Ziel des Stöberns sind die alten Playmobil- und Legokästen von Jochen. Sie bauen im ehemaligen Kinderzimmer alles auf, was sie finden können. Juli hat schon seit einigen Wochen davon gesprochen, wie gern sie einmal wieder Lego bauen würde!

Am nächsten Tag kommt dann noch die Presse zu uns ins Haus. Der Schwarzwälder Bote – ein paar Fotos und ein sehr nettes persönliches Interview bei Kaffee und Kuchen, so sind Pressetermine ok.
Ansonsten passiert nicht viel in diesen beiden Tagen, und irgendwie kommt es uns so vor, als ob wir nie weggewesen wären. Schnell überwiegen wieder die Alltagsthemen bei Oma und Opa, der Opa muss zum Arzt – und nur das große gelbe Fahrzeug vor der Garage zeugt von unserer Reise.

Wir selbst sind erfüllt von den vielen Erlebnissen und Begegnungen in diesem Jahr: Von den kräftigen Farben Afrikas, von der strahlenden Fröhlichkeit der Menschen, vom weiten blauen Himmel, dem überall gegenwärtigen Wüstenstaub, der ungeheuren Natur mit ihrer gewaltigen Tierwelt und den ganzen Geschichten, die wir selbst erlebt haben. Wir sortieren unsere Fotos, schneiden Videos, stellen Präsentationen zusammen und durchleben Afrika immer wieder von neuem!

Am Samstag machen wir uns auf die „letzte“ Reise nach Hause. Wir können es jetzt kaum noch erwarten unsere Freunde, Nachbarn und meine Familie wiederzusehen. Wir hoffen, möglichst viele am Samstag bei unserer kleinen Feier zu treffen!
Es gibt doch auch Dinge, die ich im letzten Jahr vermisst habe – zum Beispiel einmal wieder so richtig schön mit Freundinnen stundenlang Kaffee zu trinken und zu schwatzen! Oder in die Sauna gehen! Oder klettern, … Wir freuen uns jedenfalls sehr auf unser Zuhause!