- Frühstück im Resort
- Strandspiele
- Der See ist braun!
Rückblick vom 13.9.2016
Heute legen wir einen Pausentag ein: Wir schlafen aus, gehen frühstücken in dem Restaurant des Campingplatzes und nehmen uns Zeit, die Schule wieder in Gang zu bekommen. Zum Frühstück gibt es Pfannkuchen, Rührei oder Omelett, dazu eine Art Orangensaft. Alles schmeckt relativ gut und wir sind zufrieden. Vor allem der Kaffee ist wieder vorzüglich!
Dieses „Resort“ am See hier wird vor allem von einheimischen Studenten als Tagesausflug besucht. Auch heute Nachmittag kommt wieder eine Busladung voll davon an. Sie machen ein bisschen Party am Strand, essen im Restaurant und nach ein paar Stunden reisen sie wieder ab. Dann sind wir wieder die einzigen Gäste.
Nachmittags gehen die Kinder baden am Strand. Das Wasser ist durch den hohen Sodagehalt ganz braun, aber der Strand ist schön und das Wasser relativ warm. Jochen und ich genießen in Ruhe eine Tasse Kaffee am Onkel und diskutieren unsere weitere Route. Es gibt zwei wesentliche Optionen: Sollen wir von Woldiya aus noch einen (zusätzlichen – fast 800 km langen) Nordschlenker in Richtung der Danakil-Depression und über Mekele, Adigrat, Aksum und den Simien-Nationalpark nach Gondar fahren oder sollen wir den „direkten“ Weg nach Gondar über Lalibela (die berühmten Felsenkirchen) wählen? Wir würden unheimlich gern den Vulkan Erta Ale in der Danakil Depression (übrigens eines der heißesten Gebiete der Erde) besuchen, aber es wäre ein ziemlicher zeitlicher und finanzieller Aufwand dorthin zu kommen. Und ob sich das lohnt? Ob wir das unseren Kindern zumuten können/wollen? Der Norden soll wunderschön und kulturell/touristisch sehr interessant sein – aber wie wird wohl die Straße sein? Wie gebirgig ist es?
Nach langer Diskussion beschließen wir, bis auf Weiteres den Norden Norden und den Vulkan Vulkan sein zu lassen und auf möglichst direktem Weg in Richtung Grenze Sudan zu fahren. Es ist ohnehin sehr weit, sehr gebirgig und sehr anstrengend durch Äthiopien zu reisen. Wir werden uns alle unnötigen Umwege – und seien sie noch so interessant – ersparen und lieber nur das, was auf unserem direkten Weg liegt, „mitnehmen“.
Nachdem wir diese Entscheidung getroffen haben, sind wir irgendwie erleichtert. Wir muten unseren Kindern ohnehin schon viel zu in diesen Ländern, und auch für uns ist die Verantwortung für die Familie, das Vorwärtskommen, die Route, das Finden von Übernachtungsplätzen, die Versorgung mit Lebensmitteln und Trinkwasser eine manchmal belastende Bürde. Äthiopien hat nicht mehr viel zu tun mit dem „leichten Reisen“ von Campingplatz zu Campingplatz, wie es in Südafrika der Fall war. Hier gibt es einfach so gut wie keine touristische Infrastruktur, kaum gute Straßen, auch das Besorgen einer SIM-Karte fürs Handy ist mit einem riesigen zeitlichen Aufwand verbunden, sodass wir es gar nicht erst versuchen, da das Internet sowieso nur selten funktioniert.
Andererseits ist Äthiopien wie bereits erwähnt weit freundlicher als wir es uns vorgestellt haben: andere Reisende haben von misstrauischen Menschen erzählt, von bettelnden Kindern, die mit Steinen auf Autos von Touristen werfen – es hieß, landschaftlich sei Äthiopien wunderschön, aber die Menschen seien sehr anstrengend. Wir hoffen, dass unsere Erfahrung bezüglich der Menschen weiterhin bestätigt wird!
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