Wir hörten oft, dass man am meisten Tiere sieht, wenn man morgens bei Sonnenaufgang in den Park fährt. Also beginnen unsere Tage im Krüger um 5:30 Uhr, damit wir dann um 6:00 Uhr im Park sind. Diese Nacht hatten wir im Skukuza Camp übernachtet. Wir wollen in Richtung Satara Camp fahren und fragen, ob sie noch einen Platz frei haben. Nach 15 Minuten sahen wir am Straßenrand einen Löwen laufen, der allerdings, gerade als wir näher kamen, ins Gestrüpp abbog. Unser erstes Ziel war ein Wasserloch, an dem wir frühstücken  können. Das finde ich immer am besten: Man sitzt hinten im Onkel Deutz und isst, während man den Tieren am Wasserloch zuschaut. Die nächsten Wasserlöcher waren aber ausgetrocknet und so langsam bekamen wir alle ziemlich Hunger.

Während der Fahrt sahen wir noch viele Impalas (eine Art Antilope), die im Krüger überall und alle 50 Meter sind. Auch war das unser Giraffen-Morgen, einmal sahen wir ein ganz kleines, kaum größer als 2 Meter. Das nächste Wasserloch war zwar befüllt, aber ziemlich weit weg. Wir blieben eine Weile da, weil Krokodile entdeckt hatten. Mindestens 20 lagen auf einer kleinen Insel, und wie auf Kommando platschten alle auf einmal ins Wasser und bewegten sich wieder nicht. Wir beschlossen, noch zum nächsten Wasserloch zu fahren, von dem wir sicher wussten, dass es voll ist. Wir hofften dort mehr Tiere zusehen. Dort waren dann auch wirklich MEHR Tiere! Über 200 Zebras standen am Wasserloch und zwischendrin noch ca. 40 Gnus. An der anderen Ecke kam noch eine Elefantenherde an, und in der Mitte schwammen 4 Nilpferde. Ein perfekter Platz!
Am witzigsten fand ich aber die Elefanten: 10 Meter neben dem Wasserloch stand ein Tank, ungefähr 3-4 Meter hoch. Vielleicht schmeckt das Wasser daraus ja besser als aus dem Wasserloch. Auf jeden Fall hingen die großen Elefanten ihre Rüssel einfach über den Rand und tranken. Wenn die Herde dann weiterging, machte es den kleinen Elefanten immer ganz viel Spaß die Zebras durch die Gegend zu scheuchen. Wir beobachteten, wie sich einer hinter einen Baum stellte und wartete bis zwei Zebras kamen. Als sie gerade vorbeiliefen, rannte der Elefant laut trompetend hinter dem Baum hervor. Ganz nah am Onkel Deutz kam dann noch ein Wasserbock vorbei, um etwas zu trinken.

Als wir dann weiter fuhren, sahen wir unseren lang ersehnten Leoparden auf einem Baum. Mio hatte ihn entdeckt! Es ist ein wirklich schönes Tier, obwohl ich auf Dauer lieber Elefanten zuschauen würde als Leoparden, die machen einfach mehr!
Im Satara Camp bekamen wir leider keinen Platz mehr, aber ein Camp 70 km weiter war noch nicht ausgebucht. Es war noch nicht so spät, also fuhren wir dorthin. Wir sahen noch ein paar Warzenschweine, die, wie immer mit hoch aufgerichtetem Schwanz im Schweinsgalopp davonrannten. Auch ein paar Büffel und Gnus bekamen wir noch zu Gesicht. In der Abenddämmerung war dann gar nichts mehr los. Das komplette Gegenteil zum letzten Abend! Das Camp hieß Letaba und hatte ein interessantes Elefantenmuseum. Es waren Stoßzähne von einem Elefanten ausgestellt, die mindestens 2 Meter lang waren. Am Abend waren wir immer todmüde von dem vielen Fahren und frühen Aufstehen. Das war aber auf jeden Fall für mich der beste Tag im Krüger!