- Gipfelfoto
- Wanderung auf den Monte Monaco
- Blick ins Tal
… Nachdem er ja nun ausführlich Israel besucht hat, wurde uns von unserer Spedition versprochen, dass er nun auf direktem Weg nach Salerno unterwegs ist und ganz bestimmt am Freitag ankommt. Aber was sehen wir auf unserem „Vesseltracker“? Jetzt steht dort als „next port“: Limasol, Cyprus! Uff, das ist langsam schwer zu schlucken. Ganz abgesehen davon, dass wir ja gar nicht wissen, in welchem Zustand der Onkel sich befindet, ob alles abgeschlossen wurde, etc. Es ist unserer Meinung nach nun gänzlich unmöglich, dass er noch vor dem Wochenende (sprich Freitag) hier in Salerno einläuft. Das heißt für uns, dass wir noch bis Montag warten müssen, denn am Wochenende wird bestimmt nicht entladen.
Wir könnten ja ganz schön sauer sein auf unsere Spedition in Alexandria. Oder auf Grimaldi. Oder auf die unzuverlässigen Angaben. Leider ist man ausgeliefert. Wir wissen ja nicht mal, wen wir hier beschimpfen sollen!
Und es könnte doch sooo einfach sein: Als es noch eine Fähre zwischen Alexandria und Griechenland gab, da ist man einfach drauf gefahren, war zwei Tage gemeinsam mit seinem Auto unterwegs und ist dann wieder runtergefahren. Ja, und dann war man da. So unkompliziert!
Wenn wenigstens die Papiere (alles Originaldokumente) ordnungsgemäß verschickt werden und dann der Onkel heil bei uns ankommt, können wir mit unserer ägyptischen Spedition einigermaßen zufrieden sein!
Wir haben die letzten zwei Tage in unserem Häuschen verbracht, draußen hat es viel geregnet. Auch hier in Italien hat nun der Herbst Einzug gehalten. Schule, Spiele, joggen, lesen, Fotos und Videos bearbeiten, etc. beschäftigen uns immer noch zur Genüge.
Heute nutzen wir den angekündigten Sonnenschein (bei allerdings nur 14 Grad Außentemperatur) für eine Wanderung. Ganz in der Nähe gibt es einen hübschen Berg, den wir erklimmen. Obwohl Mio – sehr zu unserem Leidwesen – eigentlich seit ein bis zwei Jahren überhaupt kein Wanderfan mehr ist, genießt sogar sie diesen wunderschönen Tag in freier Natur. Wir sind ganz allein unterwegs, treffen den ganzen Tag keine Menschenseele. Alle Kinder sind sehr fröhlich, sammeln Bucheckern, bunte Blätter und Stöcke zum Schnitzen. Oben auf dem Gipfel ist es eiskalt, wir stehen im Nebel und machen, dass wir nach einer Gipfelschokolade möglichst schnell wieder nach unten in wärmere Gefilde und Sonne kommen. Hier gibt es das mitgebrachte Vesper und zum Kaffee sind wir schon wieder zurück in unserer „Villa“. Wieder einmal stellen wir fest, wie gesegnet wir sind, dass wir in Europa leben. Auch die Jahreszeiten in ihrer ganzen Unterschiedlichkeit gehören für uns zu den Schönheiten der Natur in diesen Breiten.
So langsam holt uns die Welt „von draußen“ wieder ein: Wahlen in den USA mit katastrophalem Ergebnis, die ersten Telefonate mit der Familie zuhause. Ja, das Leben ist nicht ein einziger Höhenflug. Es geht einmal hoch und dann wieder runter. Zum Glück haben wir in Deutschland oft noch einen doppelten Boden unter den Füßen. Das können die Menschen in Afrika nur ganz selten behaupten.
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