Rückblick vom 5.10.2016
Wir wollen eigentlich nur noch eins: Raus aus der Hitze. Wir packen also unsere sieben Sachen direkt nach dem Frühstück und machen uns ohne Schule auf den Weg in Richtung Rotes Meer. Wir haben ein Hotel 120 km südlich von Marsa Alm gebucht (am Roten Meer kann man nicht so einfach campen!), das ist unser Ziel.

Dafür wollen wir eine Straße nehmen, die südlich von Assuan durch die Eastern Desert direkt ans Meer führt. Wir kämpfen uns also durch den Stadtverkehr. Dabei kommen wir durch richtig üble Viertel, in denen der Müll buchstäblich zum Himmel stinkt – Annette und Stefan sagen hinterher, dass es schlimmer gewesen sei als Kalkutta – und landen schließlich auf der Straße stadtauswärts. Dann kommt der Militärcheckpoint. Mohammed hat uns schon vorgewarnt: Diese Straße ist für Touristen nicht zugelassen! Hätten wir doch mal auf ihn gehört. Wir werden zurückgeschickt. Schöne Sch …! Nach zwei Stunden sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt und fahren durch das Niltal gen Norden. Die Strecke am Nil entlang zieht sich: Es ist unheimlich voll und in jeder Ortschaft sind jede Menge Speedbumps. Für die knapp 100 km bis zum nächsten Abzweig nach Osten ans Meer brauchen wir fast drei Stunden.
Dann geht es endlich ab. Die Straße führt uns in eine Stein- und Gebirgswüste. Lebensfeindlich. Und doch sehen wir sogar ab und zu einen kleinen verkrüppelten Baum, der für sein Leben kämpft. Wir stellen uns vor, wie es wäre, durch diese Wüste zu wandern. Eigentlich nicht vorstellbar.

Aber: Am späteren Nachmittag wird es plötzlich merklich kühler. Nur noch etwas über 30 Grad! Am Abend biegen wir ca. 40 km vor Marsa Alam (Küstenort) rechts ab und verstecken uns in der Wüste hinter ein paar Hügeln. Ein schöneres Camp für die Nacht hätten wir nicht finden können!! Und tatsächlich: Die Temperatur ist wieder angenehm und fällt sogar unter 30 Grad am Abend. So könnte es bleiben! Der Himmel spannt sein Sternenzelt über uns und behütet schlafen wir ein.