… scheint uns eines der größten Probleme in Afrika zu sein. Es ist unglaublich, wie viele Menschen wir hier beobachten, denen einfach nur stinkelangweilig ist: Es sind die Security-Guards, die nichts zu tun haben außer herumzusitzen, die Nachtwächter, die ein Büro bewachen, in dem die ganze Nacht einfach nichts los ist, die Bedienung in einem leeren Restaurant, das Personal an der Rezeption eines Campingplatzes, auf dem nur alle paar Tage ein Camper vorbeikommt.

Es sind die Bauarbeiter, die den ganzen Tag nur mit einer Fahne dem Verkehr missverständliche Zeichen geben, die Polizisten, die sich an den vielen Roadblocks so langweilen, dass sie jede Gelegenheit für ein „Schwätzchen“ wahrnehmen (vor allem, wenn so ein interessantes Auto vorbeikommt!), die Verkäufer in den Souvenirläden, in denen nur ein Kunde pro Tag vorbeischaut und so viele mehr. Es gibt hier einfach zu viele Menschen, die einen Job haben, der sich wie ein Kaugummi in die Länge zieht, weil es stundenlang nichts zu tun gibt. So viele Menschen in diesem Teil der Welt sitzen damit einen Großteil ihrer Lebenszeit einfach nur ab, sitzen herum, stundenlang. Starren in die Luft oder – das ist die neueste Krankheit – in ihr Handy. Wir bewundern und bemitleiden diese Menschen und wie sie die Langeweile überhaupt aushalten können … Wir beschweren uns über unseren stressigen Alltag in Deutschland, aber das Gegenteil dazu ist auch kein Lebensinhalt. Ganz ehrlich – da bevorzuge ich trotz allem ein bisschen Stress ….

Bei uns hat die Langeweile nach wie vor keine Chance. Auch wenn wir den heutigen Tag einfach hier „verplempert“ haben. Morgens Schule, mittags Spaziergang durch die Mission und Einkauf im „local market“, nachmittags relaxen im Dachzelt bzw. im Campingstuhl und danach Spielen mit den Kids auf der Straße.
Abends spielen wir eine paar Runden Uno, dann gibt´s Essen und morgen fahren wir auf jeden Fall an den See.