Nach einem weiteren Werkstatttag in Swasiland und einem Fahrtag verlassen wir dieses erstaunlich gut funktionierende und aufgeräumte kleine Land, um ein letztes Mal nach Südafrika einzureisen. Ziel: Krüger Nationalpark. Die Regel ist: Wenn die 90 Tage des Touristenvisums abgelaufen sind, erhält man bei erneuter Einreise noch einmalig 7 Tage. Genau die sollten für den Krüger reichen, so dachten wir. Aber es kommt alles anders …


An der Grenze fragt uns die Grenzbeamtin ganz nonchalant, wie viele Tage Visum wir denn noch brauchen könnten. Nach dem ganzen Gerede über die Schwierigkeiten einer Visa-Verlängerung, etc., macht uns das kurz sprachlos. Mit 14 Tagen geben wir uns dann zufrieden. Also: rein in den Krüger durch das Malelane Gate im Süden. Mit sehr viel Glück ergattern wir sogar noch einen Stellplatz für die nächste Nacht innerhalb des Parks. Manchmal läuft´s …
Wir sind ganz aufgeregt und freuen uns auf die Tiere. Alle sind megagespannt. Wir fahren ca. 70 km durch dichtes Buschland, vorbei an Wasserlöchern und Flüssen. Unendliche Weiten. Nichts als Natur. Wir sehen an diesem ersten Tag Nashörner, Giraffen, Elefanten, Gnus, Geier, Impalas, Krokodile, Flusspferde, Adler und Antilopen. Mittagessen gibt es an einem großen Wasserloch mit Sicht auf die herumtobenden Elefanten. Wir parken unseren gemütlichen Onkel einfach neben dem Wasserloch, machen alle Fenster auf und genießen das Schauspiel. Und wenn wir ganz freie Sicht haben wollen, klettern wir auf unser Dach.
Als wir vom Wasserloch aufbrechen, ist es schon recht spät. Und was liegt da so einfach auf der Straße? Eine Löwin. Wow, wir sind hin und weg! Als wir an ihr ganz dicht vorbeifahren und sie Jochen ganz tief in die Augen blickt, kurbelt er doch lieber schnell sein Fenster hoch.
Bei Einbruch der Dämmerung kommen wir im Camp Skukudza an. Schnell Abendessen kochen und ab ins Bett. Safaritage beginnen um 5.30 Uhr, wenn die Sonne aufgeht.

Von unseren zweiten Tag wird euch Silas in Kürze berichten.

Ja, und weil wir plötzlich noch eine Woche mehr Zeit haben in Südafrika, kommen wir noch auf ganz andere Ideen: wie wäre es, wenn wir jetzt schon nach Botswana fahren würden? Viele andere Reisende haben uns den Mund wässrig gemacht! Dort soll es wirklich wunderschön sein. Außerdem gibt es gerade in Mosambik einige politische Unruhen, die uns davon abhalten, durch das Land bis nach Malawi hochfahren zu können, so wie wir es ursprünglich geplant hatten. Die Alternative dazu wäre, etwa in der Mitte von Mosambik nach Zimbabwe zu queren, aber von Zimbabwe hört man auch nichts Gutes. Das Land ist bankrott …. Also, warum nicht gleich nach Botswana? Der Familienrat tagt und alle sind einverstanden. Nur Silas kann sich nicht so richtig zwischen Meer (Mosambik) und Tiere (Botswana) entscheiden. Er fügt sich der Mehrheit. Also, auf nach Botswana!
Das heißt, dass wir den Krüger Nationalpark ab jetzt in Richtung Norden hinauffahren werden, um ihn ungefähr auf der Hälfte zu verlassen Botswana ist dann noch ca. 500 km entfernt in Richtung Westen. Von Botswana geht es dann über die Victoriafälle wie geplant nach Sambia und Malawi. Dort wollen wir Anfang Juli ankommen.

Der dritte Tag im Krüger Nationalpark ist dann ziemlich unspektakulär. Wir brechen wieder früh auf (Camp Letaba), sehen aber stundenlang kaum Tiere bis auf ein paar Antilopen und Büffel. Wir sind alle etwas enttäuscht, aber schließlich können wir uns ja nicht beschweren! Am Mittag verlassen wir diesen eindrucksvollen Park und fahren noch bis Tzaneh, eine recht rummelige Stadt in der Region Limpopo. In einem Backpacker legen wir heute einen Tag Pause ein, um die ganzen Eindrücke der letzten Tage zu verarbeiten.