Am Dienstag wollen wir los. Das bedeutet Abschied von liebgewordenen Menschen: Sai und Stan, die beiden Manager des Cultural Village, Sue und Love vom Reitstall (vor allem für Juli) und Esther und Hawa vom Kumbali Kindergarten. Und dann natürlich die Kinder. Von Sai und vom Kumbali Kindergartenteam erhalten wir sogar ein Abschiedsgeschenk: eine hölzerne Salatschüssel mit Salatbesteck. Esther und Hawa geben uns Maismehl mit, damit wir Nsima kochen können und einen ganz lieben Abschiedsbrief. Wir sind überwältigt von der Herzlichkeit der Menschen, die in so kurzer Zeit zu Freunden geworden sind.


Wir haben den Kindern ein paar Süßigkeiten zum Abschied mitgebracht, außerdem haben wir in den letzten Tagen schon alle Schulsachen von Mio, viel Papier, Stifte, Kleidung und Schuhe dem Kindergarten überlassen.
Um die Mittagszeit kommen wir endlich los. Wir wollen zunächst an den Malawi See und zwar nach Cape McClear, allerdings ist die Strecke zu weit für einen halben Fahrtag. Und so kommen wir immerhin bis zur Mua Mission, eine katholische Mission zwischen Salima und Mangochi. In und um Lilongwe ist der Verkehr noch relativ dicht, doch sobald wir den Bereich der Hauptstadt verlassen, sieht man nur noch Fußgänger und Radfahrer auf der gut ausgebauten Teerstraße. Die Gegend ist dicht besiedelt, fast ohne Unterbrechung reihen sich einfache Hütten und kleine Dörfer entlang der Straße. Es ist relativ trocken, nur ab und zu sieht man einige grüne Felder oder Palmen. Immer mal wieder haben wir eine Aussicht auf die hohen Berge zu unserer Rechten. Am Straßenrand verkaufen die Menschen alles Mögliche: Tomaten, Chinese Cabbage, Zwiebeln, Klamotten und – tote, gekochte und gegrillte Mäuse am Spieß!!! Wir haben gefragt, weil wir uns nicht vorstellen konnten, für was diese Mäuse gut sind, aber unsere schlimmste Befürchtung ist wahr: sie sind ein „kleiner Mittagssnack“ …. Uhhh! Demnächst werden wir euch mit einem Foto beglücken. Aber ob wir so mutig sind, eine zu probieren – naja, ich weiß nicht ….
Die Mua Mission entpuppt sich als eine hübsche Ansammlung von Häusern, ein kleines Krankenhaus, eine Schule, eine Lodge mit Ferienhäuschen, ein Restaurant und ein Platz zum Campen. Es ist sehr schön angelegt, der Empfang ist freundlich und wir fühlen uns auf Anhieb wohl. Die Dorfbevölkerung arbeitet größtenteils auf der Mission, so dass sie gut integriert ist und eine Arbeitsmöglichkeit hat. Zur Feier des Tages und weil Gaby jetzt da ist, gehen wir für 8 Euro pro Person im Restaurant Essen. Es gibt gegrilltes chicken, Reis, Nsima (Maispap) und Spaghetti, dazu gekochter Chinese Cabbage. Lecker!