Rückblick vom 13.11.2016
Am Sonntag verlassen wir nach 11 Nächten endlich unsere liebgewonnene Villa Sofia in der Nähe von Telese bei Neapel. Hier haben wir wunderschöne Herbsttage verbracht – ruhige Tage in völliger Abgeschiedenheit, die wir sehr genossen haben. Mehr als ein paar Ausflüge und Wanderungen in der Gegend, leckeres italienisches Essen und ansonsten Zeit, um unsere Fotos und Videos durchzusehen und das ein oder andere für zuhause vorzubereiten, brauchten wir nicht.Am heutigen Sonntag nehmen wir den „Umweg“ über Pompeji, Sorrent und die Amalfiküste, um nach Salerno zu fahren. Dort soll ja morgen endlich unser Onkel ankommen! Für die Nacht haben wir zwei Zimmer im Ave Plania Youth Hostel mitten in der Stadt gebucht.
Unseren ersten Stopp machen wir in Sorrent. Es ist Sonntag und somit der Tag, an dem auch die Italiener gerne einen Stadtbummel machen. Die Stadt ist somit ziemlich voll und sehr touristisch, wir sehen sogar jede Menge asiatisch anmutende Menschen mit Fotoapparaten, die sich in jeder nur erdenklichen Pose ablichten lassen. Wir parken in einem der teuren Parkhäuser, machen einen kleinen Spaziergang durch die engen Gassen der Altstadt. Überall wird bereits die Weihnachtsbeleuchtung aufgebaut und auch auf der Mitte des Marktplatzes prangt ein dicker fetter Weihnachtsbaum. Das wirkt irgendwie bizarr in unseren Augen. Oberhalb des Hafens packen wir unser mitgebrachtes Vesper aus und lassen uns die italienische Salami, Oliven, Tomaten, italienisches Weißbrot und Käse schmecken.

Von Sorrent fahren wir direkt hinüber auf die andere Seite der Halbinsel. Nun sind wir an der berühmten Amalfiküste. Und sie ist tatsächlich sehr beeindruckend! Mit ihrer Steilküste, den hohen zerklüfteten Felsenbergen und den an den steilen Fels gepressten Städtchen mit ihren bunten Häusern wirkt sie wie aus einem Spielzeugland. Wir kommen durch Positano, in dem es so eng ist, dass in den Straßen nicht einmal zwei Autos aneinander vorbeikommen können. In Amalfi halten wir nochmals, denn hier entdecken wir eine Eisdiele. Seit den letzten Wochen in Afrika sprechen wir schon von dem riiieeeesigen Eisbecher, den wir in Italien essen wollen. Heute soll es nun endlich so weit sein. Ein Eisbecher muss her.
Das ist gar nicht so ganz einfach, weil die meisten Eisdielen aufgrund der Jahreszeit geschlossen haben. Aber hier in Amalfi gibt es noch welches. Allerdings wird es dann doch ein Eis auf die Hand, weil die Tische der Eisdiele im Schatten stehen und es so kalt ist, dass man dort ganz gewiss kein Eis genießen könnte. Also setzen wir uns mit drei riesigen Kugeln auf die Treppe der Kathedrale von Amalfi und genießen das beste Eis in den schwachen Spätherbststrahlen der italienischen Sonne. Und das Beste ist: Der Eisbecher steht immer noch aus …

In Salerno kommen wir am späten Nachmittag an. Seit Anfang November findet hier ein spezielles Lichertfest statt und aufgrund dessen ist fast die komplette Innenstadt nicht mit dem Auto befahrbar. Außerdem kommt es – vor allem sonntags – zu wahnsinnigen Menschenmassen. Es gibt einfach mal gar keine Parkplätze, nirgends. Geschweige denn, dass wir überhaupt in die Nähe unseres Hostels fahren können.
Ok, Jochen lässt uns mit dem ganzen Gepäck irgendwo in der Nähe raus, wir suchen zu Fuß weiter. Und Jochen sucht einen Parkplatz. Es dauert gar nicht so lange, dann kommt er auch. Unser Hostel liegt neben einer Kirche und ist ein ehemaliges Kloster. Die Zimmer sind ok, allerdings für ein Hostel ziemlich teuer: zu fünft müssen wir 80 Euro hinlegen.

Zum Abendessen sind wir mit Robert und Clairy verabredet. Sie sind seit einigen Tagen nun auch in Italien angekommen, haben allerdings noch abgewartet, bis das Schiff mit unserem und ihrem Truck von Alexandria abgefahren ist. Ja, die beiden haben uns nun schon seit Nairobi mehr oder weniger begleitet. Einige Abschnitte (z.B. Nordäthiopien) sind wir mit ihnen zusammengefahren, dann haben sich unsere Wege wieder für einige Zeit getrennt. Das wird nun unser Abschiedsessen, denn morgen müssen sie auf schnellstem Wege nach Holland und wir haben noch etwas Zeit bis wir wieder in Deutschland sein wollen.
Während des Pizzaessens bekommen wir noch die ein oder andere Horrorstory von Robert zu hören, wie es war, als er seinen Truck im Hafen von Alexandria (einen Tag nach uns) abgegeben hat. Während wir uns dort haben überzeugen lassen, CFS – unserer Spedition – die Schlüssel dazulassen und sie den Zoll machen zu lassen, Robert wollte das unbedingt selbst machen. Und es muss der Horror gewesen sein …. Nach seiner Schilderung können wir uns nicht vorstellen, dass noch ein Teil auf dem anderen ist bei unserem Onkel.
Die Pizza ist lecker, der Abend ist sehr amüsant und unterhaltsam und wir hoffen, dass wir die beiden einmal wiedersehen werden.

Auf dem Weg zurück zu unserem Hostel fahren wir am Hafen vorbei und sehen doch tatsächlich dort unseren Onkel stehen. Von weitem sieht er unbeschadet aus. Was für eine Freude!!!